Sommerferien in der Schweiz

was das für die Bielersee-Gemeinden bedeutet

Corona hat vieles verändert, so auch das Ferienverhalten der Schweizer*innen. Man bliebt vorwiegend zu Hause oder macht Ferien in der Schweiz.
Viele, die über den Sommer im Ausland wären, suchen sich nun hier in der Schweiz schöne Plätze, um ein paar schöne Tage oder Wochen zu verbringen. Das führt unweigerlich dazu, dass der Freizeitverkehr schweizweit zunimmt, da auch die Nutzung des ÖV Corona-bedingt rückläufig ist. 
Das gesteigerte Verkehrsaufkommen ist auch bei uns im Seeland zu spüren. Weil sich viele im kühlen Nass des Bielersees erfrischen wollen,  suchen zahlreiche Menschen gleichzeitig die beliebten und bekannten Badeorte auf. Die VCS Regionalgruppe Biel hat sich selbst ein Bild der Situation gemacht und haben das Geschehen in verschiedenen Gemeinden beobachtet. 
So sprachen wir auch mit dem Verantwortlichen des Sicherheitsdienstes in Mörigen, der uns von der zeitweise prekären Situation berichtete.
Der Augenschein zeigte, dass viele der kaum zählbaren Autos, die in die Bucht in Mörigen fahren wollten, an diesem Tag aus Basel und Zürich und Basel stammten. In der Bucht von Mörigen gibt es nur eine begrenzte Anzahl Parkplätze, die jeweils schnell besetzt sind. Sobald das der Fall ist, wird jeweils sofort die Zufahrt bereits von der Hauptstrasse her gesperrt. Das ist beileibe nicht mehr nur am Wochenende, sondern auch vermehrt unter der Woche, da das Verkehrsaufkommen so stark zunimmt. Dies hat auch zu Folge, dass im Dorf selber auf jedem freien Platz, selbst wenn er mit richterlichem Verbot belegt ist, parkiert wird. Es werden Verkehrsregeln wie Einbahnstrassen und Fahrverbote missachtet, was zusätzlich andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Und die Stimmung ist aggressiv: Bei unserem Augenschein vor Ort konnten wir auch die Funksprüche des Sicherheitsdienstes mithören und es ist unglaublich, mit welcher Arroganz und Aggressivität sie von den Autofahrenden teilweise verbal angegangen wurden.
Mörigen ist leider nicht die einzige Gemeinde im Seeland, die unter dem erhöhten Verkehrsaufkommen leidet. So ist auch Sutz-Lattrigen, Ipsach und Nidau stark betroffen. In Nidau wurden zum Beispiel an einem Wochenende über 800 Bussen verteilt, wie eine Mitarbeiterin von Securitas sagte. 

Wie weiter?

Es ist klar, dass diese Zustände für die Gemeinden unhaltbar sind. Aus Sicht des VCS ist hier auch die der Verein seeland.biel/bienne gefordert. Im Auftrag der Gemeinden ist er für den Tourismus in der Region zuständig, ebenso aber auch für die Raumplanung und den Verkehr. Eine Lösung des Problems kann nur regional gefunden werden, zum Beispiel mit regionalen Parkleitsystemen und zeitnahen Informationen über verschiedenste Kanäle über die jeweilige Situation rund um den Bielersee. 

Martin Schwab, Vorstand VCS Regionalgruppe Biel

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